Ferritischer Stahl
Definition - Was ist ferritischer Stahl?
Ferritischer Stahl gehört zur Gruppe der rostfreien Edelstähle und zeichnet sich durch einen hohen Chromgehalt (zwischen 10,5 und 27 %) sowie einen sehr geringen Nickelanteil aus. Aufgrund dieser Zusammensetzung wird er auch Chrom-Nickel-Stahl genannt, es gibt aber auch ferritische Stähle, die ohne Nickel auskommen.
Die Bezeichnung „ferritisch“ bezieht sich auf die metallografische Struktur des Stahls: Das sogenannte Ferritgefüge ist kubisch-raumzentriert, was dem Werkstoff bestimmte physikalische Eigenschaften verleiht, wie zum Beispiel gute magnetische Leitfähigkeit. Im Gegensatz zum austenitischen Stahl ist ferritischer Edelstahl magnetisch und lässt sich nicht durch Wärmebehandlung härten. Dafür punktet er mit hoher Korrosionsbeständigkeit in vielen Einsatzbereichen.
Welche Sorten von ferritischen Stählen gibt es?
Ferritische Stähle lassen sich grob in fünf Typen unterteilen – von einfachen Qualitäten (Gruppe 1) bis hin zu höher legierten Varianten (Gruppe 5). Es kommen vor allem Stahlgüten der 1.40xx-Reihe (z. B. 1.4016) zum Einsatz, die sich durch gute Korrosionsbeständigkeit und Formstabilität auszeichnen.
- Gruppe 1 (Typ 409/410 L): Geringer Chromgehalt, einfache Verarbeitung, niedrigster Preis – geeignet für weniger anspruchsvolle Anwendungen.
- Gruppe 2 (Typ 430): Ca. 16% bis 18% Chromgehalt, gebräuchlichste ferritische Edelstahlsorte, kostengünstig, geeignet für Haushaltsgeräte und Küchenausstattung.
- Gruppe 3 (Typ 430Ti, 439, 441): Chromanteil von 17,5% bis 18,5%, lässt sich gut schweißen und umformen, wird oft für Abgassysteme eingesetzt.
- Gruppe 4 (Typ 434, 436, 444): Zusätzliche Zugabe von Molybdän, dadurch besonders hohe Korrosionsbeständigkeit. Für den Einsatz in Industrieanlagen oder im Außenbereich.
- Gruppe 5 (Typ 446, 445): Besonders hoher Reinheitsgrad, hoher Anteil von Chrom und Molybdän, sehr korrosionsfest und gute Beständigkeit gegen Chloride – auch für chemische Anwendungen oder Meerwasser geeignet.
Vorteile und Anwendungsgebiete von ferritischem Stahl
Ferritischer Edelstahl überzeugt durch seine gute Beständigkeit gegenüber Spannungsrisskorrosion, sein geringes Wärmedehnungsverhalten sowie seine hohe Festigkeit. Er lässt sich gut kalt umformen und weist auch bei tiefen Temperaturen ein stabiles Verhalten auf. Typische Anwendungen finden sich im Abgasanlagenbau, bei der Kücheneinrichtung, bei Haushaltsgeräten oder im architektonischen Bereich.
Bei Alpers Metallbau Hamburg setzen wir ferritischen Stahl je nach Projektanforderung gezielt ein – zum Beispiel für Bauteile und Projekte, die langlebig, formstabil und gleichzeitig kosteneffizient sein sollen.