Entzundern
Definition Entzundern
Als Zunder wird der Eisenoxidfilm bezeichnet, der durch den Kontakt mit Sauerstoff im hochtemperierten Ofen während des Legierungsprozesses auf einer Stahloberfläche entsteht. Das Entfernen der Zunderschicht von einem metallischen Produkt wird als Entzundern bezeichnet. Abbrand bezeichnet den Verlust des Materials vom ursprünglichen Metall.
Wie wird Stahl genau entzundert?
Das Entzundern von metallischen Werkstücken kann auf verschiedene Arten erfolgen. Grundsätzlich lassen sich diese Verfahren in vier Hauptkategorien unterteilen: mechanisch, chemisch, thermisch und elektrochemisch.
Das mechanische Entzundern kann auf trockenem Weg durch Bürsten oder im nassen Zustand mittels Hochdruckwasserstrahlen in speziellen Zunderwäschern erfolgen. Hingegen geschieht das thermische Entzundern durch Flammstrahlen. Chemische Verfahren umfassen zum Beispiel das Einlegen der Werkstücke in Säurebäder wie Salzsäure oder Schwefelsäure zum Beizen. Beim elektrochemischen Entzundern werden die Metallteile in ein elektrisch leitendes Bad getaucht, um den Zunder zu entfernen.
Warum wird eine Stahloberfläche entzundert?
Entzunderte Stahlbleche bieten zahlreiche Vorteile, insbesondere in der Weiterverarbeitung und Anwendung. Der Entzunderungsprozess entfernt Zunderschichten und Verunreinigungen, wodurch die Oberfläche des Stahls glatter und gleichmäßiger wird. Dies verbessert die Haftung von Lacken und Beschichtungen, was zu einer besseren Korrosionsbeständigkeit führt. Zudem erleichtert es das Schweißen und Schneiden, da die Materialien sauberer und homogener sind. Insgesamt steigern entzunderte Stahlbleche die Qualität und Effizienz in der Fertigung und sind für präzise Anwendungen optimal geeignet.
Wird die Zunderschicht auf der Oberfläche nicht entfernt, so erhält man Rohstahl. Da der Zunder einen dunklen, leicht bunt schimmernden Look erzeugt, spricht man auch von Schwarzstahl.