Schleuderware
Definition - Was ist Schleuderware?
Als Schleuderware bezeichnet man Kleinteile aus Metall, die durch ein spezielles Verfahren – die sogenannte Schleuderverzinkung (Stückverzinkung) – gegen Korrosion geschützt werden. Der Begriff bezieht sich dabei weniger auf das Produkt selbst als auf die Art der Verzinkung. Typische Schleuderware sind Schrauben, Muttern, Unterlegscheiben, Nägel, Ketten, Federn oder andere metallische Verbindungselemente, die zu klein, zu zahlreich oder zu komplex geformt sind, um sie einzeln zu verzinken.
Das Ziel der Behandlung: eine gleichmäßige, widerstandsfähige Zinkschicht, die auch bei hoher Beanspruchung zuverlässig schützt. Schleuderware kommt insbesondere in Bereichen zum Einsatz, in denen Korrosionsschutz, Langlebigkeit und Funktionalität bei kleinen Bauteilen gefragt sind – etwa im Maschinenbau, in der Befestigungstechnik oder im Stahlbau.
Wie läuft die Schleuderverzinkung ab?
Die Verzinkung von Schleuderware erfolgt meist im Stückverzinkungsverfahren, das an das klassische Feuerverzinken angelehnt ist. Die Besonderheit liegt jedoch in der Handhabung der Kleinteile: Diese werden in perforierte Körbe oder Trommeln gegeben, die sich während des Verzinkungsvorgangs drehen oder schleudern – daher die Bezeichnung Schleuderverzinkung.
Der Ablauf in Kurzform:
- Vorbehandlung: Die Bauteile werden entfettet, gebeizt und mit Flussmittel behandelt.
- Verzinken: Anschließend werden sie in flüssiges Zink getaucht (bei etwa 450 °C).
- Schleudern: Nach dem Eintauchen wird der Korb in Rotation versetzt, um überschüssiges Zink zu entfernen. So bleibt eine gleichmäßige, dünne Schutzschicht zurück, ohne die Funktion beweglicher Teile zu beeinträchtigen.
Dieses Verfahren sorgt dafür, dass sich die Verzinkung optimal an Kanten, Bohrungen oder Gewinde legt und keine Zinknasen oder -tropfen entstehen – entscheidend für die Funktionalität von Verbindungselementen.
Wofür werden schleuderverzinkte Kleinteile eingesetzt?
Schleuderverzinkte Kleinteile finden sich überall dort, wo eine Kombination aus Korrosionsschutz, mechanischer Belastbarkeit und Maßhaltigkeit gefragt ist. Häufige Anwendungsbereiche sind:
- Stahlbau & Metallbau: Schrauben, Muttern und andere Verbindungselemente, die im Außenbereich eingesetzt werden.
- Fassadenbau: Kleinteile, die dauerhaft Witterung und Luftfeuchtigkeit ausgesetzt sind.
- Maschinen- und Anlagenbau: Federn, Bolzen oder Riegel, die auch bei häufiger Bewegung zuverlässig funktionieren müssen.
- Befestigungstechnik: Zubehör wie Unterlegscheiben, Dübel oder Haken.
Durch die Schleuderverzinkung bleiben auch empfindliche oder filigrane Bauteile funktionsfähig – mit einem verlässlichen Schutz gegen Rost und Abnutzung.