Maßhaltigkeit
Definition - Was ist Maßhaltigkeit?
Der Begriff Maßhaltigkeit beschreibt die Genauigkeit eines Werkstücks in Bezug auf vorgegebene Maße und Toleranzen. In der Metallverarbeitung, insbesondere in der Galvanotechnik, bezeichnet der Begriff die Fähigkeit eines Bauteils, auch nach einer Bearbeitung oder Beschichtung die festgelegten Abmessungen einzuhalten.
Es gibt Toleranztabellen, die die zulässigen Abweichungen nach der DIN EN-Norm 10278 / DIN EN 10060 angeben.
Warum ist die Maßgenauigkeit so wichtig?
Maßhaltigkeit ist von zentraler Bedeutung, wenn es darum geht, dass Bauteile korrekt ineinandergreifen, montierbar bleiben oder ihre Funktion in einem größeren System zuverlässig erfüllen. In der Praxis bedeutet das: Ein Bauteil darf innerhalb definierter Grenzmaße liegen, ohne dass es zu Passproblemen oder Funktionsbeeinträchtigungen kommt. Diese Grenzwerte werden durch sogenannte Maßtoleranzen festgelegt – sie definieren, wie stark ein Maß von der Sollvorgabe abweichen darf.
In der industriellen Fertigung – insbesondere im Maschinen- und Anlagenbau – ist Maßhaltigkeit also entscheidend für die Passgenauigkeit, Funktionssicherheit und Austauschbarkeit von Bauteilen. Auch die Wirtschaftlichkeit spielt eine Rolle: Werden Teile außerhalb der Toleranzgrenzen gefertigt, entstehen Ausschuss, Nacharbeit oder kostenintensive Montageprobleme.
Welche Einflussfaktoren gibt es auf die Passgenauigkeit?
Besonders bei der galvanischen Beschichtung von Metallteilen (z. B. beim Verzinken, Verchromen oder Vernickeln) kann sich die Schichtdicke auf die Maßhaltigkeit auswirken. Deshalb müssen vor der Beschichtung Toleranzen entsprechend eingeplant werden.
Auch Temperaturunterschiede – etwa bei Warm- oder Kaltumformung – beeinflussen die Maßgenauigkeit, da sich Materialien ausdehnen oder verziehen können. Einige Metalle neigen stärker zu Verzug oder Schrumpfung – zum Beispiel beim Abkühlen nach dem Schweißen (wie Aluminium oder Titan).