Wolfram
Definition Wolfram
Wolfram ist ein chemisches Element mit dem Symbol W und der Ordnungszahl 74 im Periodensystem. Es zählt zu den Übergangsmetallen und zeichnet sich durch seinen extrem hohen Schmelzpunkt aus – mit über 3.400 °C hat es den höchsten Schmelzpunkt aller Metalle, genauso wie den höchsten Siedepunkt.
In Reinform ist Wolfram ein silbrig-graues, sehr hartes Metall mit hoher Dichte, exzellenter Temperaturbeständigkeit und einer außergewöhnlichen Lebensdauer unter extremen Bedingungen.
Der Name stammt vom mittelhochdeutschen „wolf rahm“ („Wolfschaum“), da das Metall früher als störender Bestandteil beim Zinnschmelzen galt. Heute ist es ein unverzichtbarer Hochleistungswerkstoff in der Industrie, insbesondere in Anwendungen, bei denen Hitze, Druck oder Verschleiß eine Rolle spielen – z. B. in der Energie-, Luftfahrt- oder Rüstungsindustrie.
Wie wird Wolfram gewonnen und wofür wird es in der Metallverarbeitung eingesetzt?
Wolfram wird hauptsächlich aus den Erzen Wolframit und Scheelit gewonnen, die vorrangig in China, Russland, Portugal, Peru und Österreich abgebaut werden. Nach der Aufbereitung folgt die Reduktion zu feinem Metallpulver, das anschließend zu Barren oder Halbzeugen gesintert und weiterverarbeitet wird – meist durch Pulvermetallurgie, da Wolfram sehr schwer zu schmelzen ist.
In der Metallverarbeitung wird Wolfram sowohl in reiner Form als auch als Legierungsbestandteil eingesetzt. Es verbessert die Hitzebeständigkeit und die Härte von Werkzeugstählen und Superlegierungen. Reines Wolfram findet sich u. a. in Glühfäden, Elektroden, Schneidwerkzeugen, Röntgenanoden und Raketendüsen.
Welche Eigenschaften hat das Übergangsmetall?
Wolfram besitzt einige herausragende Eigenschaften:
- Extrem hoher Schmelzpunkt (3.422 °C) – für höchste thermische Belastungen
- Sehr hohe Dichte – fast doppelt so hoch wie Stahl (19,3 g/cm³)
- Ausgezeichnete Wärmeleitfähigkeit und Temperaturbeständigkeit
- Hohe Festigkeit und Härte – auch bei sehr hohen Temperaturen stabil
- Gute elektrische Leitfähigkeit und geringe Ausdehnung bei Hitze
- Hohe Verschleiß- und Korrosionsbeständigkeit
Diese Kombination macht das Übergangsmetall zu einem Schlüsselmaterial für Hochleistungsbereiche, darunter die Luft- und Raumfahrt, Medizintechnik, Elektrotechnik, Strahlenschutz und Werkzeugindustrie. In der Strahlentherapie schützt es dank seiner hohen Dichte zuverlässig vor ionisierender Strahlung.