Bewehrungsstahl
Definition Bewehrungsstahl
Bewehrungsstahl, auch Betonstahl genannt, ist ein spezieller Baustahl, der zur Verstärkung von Beton eingesetzt wird. Da Beton zwar eine hohe Druckfestigkeit besitzt, aber gegenüber Zugkräften anfällig ist, wird Bewehrungsstahl in den Beton eingebettet, um die Zugfestigkeit und Stabilität zu erhöhen. Diese Kombination aus Stahl und Beton bildet Stahlbeton, eines der wichtigsten Baumaterialien im Hoch- und Tiefbau. Betonstahl wird vor allem für Fundamente, Decken, Brücken, Tunnel und andere tragende Bauwerke verwendet.
Die erforderlichen Eigenschaften von Bewehrungsstahl sind in Normen wie EN 1992, DIN 488 (ehemals DIN 1045-1) und der Europäischen Norm EN 10080 festgelegt.
Welche Eigenschaften hat Betonstahl?
Betonstahl muss besonderen Anforderungen entsprechen, um seine Funktion im Beton optimal zu erfüllen. Zum einen bietet Bewehrungsstahl eine gute Schweiß- und Biegbarkeit, somit ermöglicht er auch komplexe Bewehrungskonstruktionen. Der Stahl hat durch seine gerippte Oberfläche zudem eine gute Haftung an Beton. Er gleicht die geringe Zugfestigkeit von Beton aus und verhindert Rissbildung sowie strukturelle Schäden – in Kombination mit Beton entsteht somit eine hohe Zugfestigkeit. Durch eine alkalische Schutzschicht im Beton wird der Stahl vor Korrosion geschützt, was zu einer hohen Korrosionsbeständigkeit führt. In besonderen Fällen, wie bei Brücken oder maritimen Bauwerken, wird zusätzlich beschichteter oder nichtrostender Stahl eingesetzt.
Welche Formen von Bewehrungsstahl gibt es?
Je nach Anwendungsbereich gibt es unterschiedliche Varianten von Betonstahl:
- Stabstahl: Gerippte Stahlstäbe mit unterschiedlichen Durchmessern, die individuell zugeschnitten und gebogen werden können. Sie werden häufig in Decken und Wänden eingesetzt.
- Stahlmatten: Vorgefertigte Stahlgitter aus miteinander verschweißten Bewehrungsstäben, die großflächig in Bodenplatten und Decken eingebracht werden. Sie erleichtern die Verarbeitung und sparen Zeit auf der Baustelle.
- Spannstahl: Hochfester Stahl, der vorgespannt wird, um die Tragfähigkeit von Spannbeton-Konstruktionen zu erhöhen, z. B. in Brücken oder Fertigteilen.
- Nichtrostender Bewehrungsstahl: Besonders widerstandsfähiger Stahl, der für Bauwerke in korrosionsgefährdeten Umgebungen, wie Meerwasserbereiche oder chemische Anlagen, eingesetzt wird.